Dienstag, 27. Juli 2010

Au revoir, mon amie!

Heute hieß es Abschiednehmen. Meine liebste Katharina wurde zur Abenteurerin und brach zu ihrer Osteuropatour auf. Weil sie so ein liebes Mädchen ist, wollte ich sie, höflich wie ich bin, natürlich noch bis zum Zug begleiten. Nachdem ich eine (gefühlte drei) Stunde(n) in der Eingangshalle des Bahnhofes auf sie gewartet habe, kam sie auch endlich angestapft. In dicken Wanderschuhen und mit einem noch viel dickeren, unbeschreiblich großen Wanderrucksack, in den sie wohl ihren gesamten Haushalt gepackt hatte. Nunja, Frau braucht halt viel auf Reisen. Bei einem späteren Versuch dieses Monstrum von Rucksack hochzuheben, bin ich kläglich gescheitert, was wohl daran liegt, dass ich nicht so wunderschöne, männlich trainierte Oberarme habe wie mein liebstes Katharinchen. Oh, sie wird mich töten für diesen Satz. Nungut, wir hatten nicht mehr viel Zeit bis es los ging, also haben wir noch schnell ein letztes Mal zusammen Eis gegessen (natürlich das Gute von SanMarco [was allerdings mehr Farb- als Geschmacksstoffe hat]) und mussten noch schnell zur Bank, um Geld umzutauschen (Der rumänische Lei ist um einiges hübscher als unser geliebter Euro). Dann gings auch direkt wieder zurück zum Bahnhof, 20 Minuten blieben (dank allseits bekannter Verspätung der DeutschenBahn) für letzte Gespräche. Gut, auch diese Zeit ging herum und schon kam der Zug. Der Abschied war einfacher als gedacht, trotz Katharinas vorhergegangenen Hysterieanfalls gab es keine Tränen, zum Glück. Nach einigen Umarmungen und typisch weiblichem "Winken-bis-der-Zug-weg-ist" stand ich also alleine da. Meine kleine Katharina allein auf Reisen. Jetzt gerade sitzt sie wohl noch in Köln und wartet auf ihren Bus, der sie nach Tschechien fahren wird. Dann geht es innerhalb von einem Monat mit dem Zug durch Polen, Rumänien, Bulgarien, Serbien, zum Schrecken aller auch durch den Kosovo, dann durch Mazedonien, Montenegro, Bosnien, Serbien, Kroatien, Slovenien und zurück nach Bochum. Ein mutiges Mädchen, meine Katharina. Jedoch muss ich zugeben, dass ich mir wirklich Sorgen mache. Ich hätte eine solche Reise definitiv nicht allein angetreten, ganz abgesehen davon, dass ich sogar zu feige war, um mit ihr mitzufahren. Nunja, sie ist ein starkes Mädchen, sie wird das schon irgendwie schaffen. Auch ganz ohne Schlafplatz, Schlafsack hat sie schließlich dabei. Zum Glück ist in so einem Schlafsack nur Platz für einen, denn ihren rosa Billig-Kondomen vertraue ich immer noch nicht so ganz. Nicht, dass sie mir zu zweit nach Hause kommt (wenn sie es denn überhaupt überlebt). Da ist mir die schwangere Frau, die sich sich auf den Oberam tattoowieren lassen will, doch noch um einiges lieber. Oh, da kann ich auch gleich noch einmal anmerken, dass meine Oberarme um einiges dünner sind, als Katharinas. Ja Liebes, ich lege gern meinen Finger in deine Wunden, streue Salz hinein, wie auch immer. Sie war ja der Meinung, dass ihre Oberarme zu dick für ein Tattoo seien - verzerrtes Selbstbild, oder sowas. Gut, zurück zu ihrer Reise, zurück zu meinen Sorgen. Sie wird es schon irgendwie überstehen, schließlich hat sie meinen kleinen Glücksbringer in der Tasche. Der wird ihr schon jedes Leid vom Leib halten und sie aus allen Fettnäpfchen wieder heraus schubsen, falls sie mit ihren dicken Wanderschuhen in eines hineintritt. Vergewaltigen kann man dieses Mädchen sowieso nicht (sie würde bestimmt Gefallen daran finden), von daher ist das Schlimmste, was passieren könnte, wohl, dass es ihr in einem dieser osteuropäischen Länder so gut gefällt, dass sie einfach beschließt, nicht mehr zurückzukehren. Ich muss gestehen, das wäre ihr zuzutrauen. Gut, im Kosovo könnte sie vielleicht in eine Mine oder sonstiges treten. Aber wie gesagt, mein Glücksbringer wird sie schon drüber hinwegfliegen lassen. Hoffentlich vergisst sie nicht, mir aus allen bereisten Ländern eine Postkarte zu schicken. Ich liebe Postkarten, wenn sie auch nur ein Land vergisst, werde ich mir irgendwelche Konsequenzen einfallen lassen müssen, ja.
Gut, wenn alles gut geht, wird meine Liebste am 22.08. wieder zurück sein.
Wer neugierig ist, kann sich derweil mit ihrem Reiseblog begnügen, in dem wohl immer die neusten News zu finden sein werden:
http://katiakitzler.wordpress.com/

Hier noch schnell ein Foto von uns beiden:

Links ich, rechts Katharinchen!

So, ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und sende ein ganz großes Küsschen an meine Katia, die in 4 Wochen hoffentlich unversehrt zu mir zurückkehrt!

Liebe Grüße,
Janina

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